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Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte: Längerer Arbeitsweg kann günstiger sein
Der Bundesfinanzhof (BFH) konkretisiert mit zwei Urteilen vom 16.11.2011,
unter welchen Voraussetzungen die Entfernungspauschale für einen längeren
als den kürzesten Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte in
Anspruch genommen werden kann. Grundsätzlich kann die
Entfernungspauschale nur für die kürzeste Entfernung beansprucht
werden. Etwas anderes gilt aber, wenn eine andere Verbindung "offensichtlich
verkehrsgünstiger" ist und vom Arbeitnehmer regelmäßig
benutzt wird.
In seinen Entscheidungen stellt der BFH nunmehr fest, dass eine
Mindestzeitersparnis von 20 Minuten nicht stets erforderlich ist. Vielmehr
sind alle Umstände des Einzelfalls, wie z. B. die Streckenführung,
die Schaltung von Ampeln o. Ä. in die Beurteilung einzubeziehen. Eine
Straßenverbindung kann auch dann "offensichtlich verkehrsgünstiger"
sein, wenn bei ihrer Benutzung nur eine geringe Zeitersparnis zu erwarten
ist.
Anmerkung: Der BFH stellt zudem klar, dass nur die tatsächlich
benutzte Straßenverbindung in Betracht kommt. Eine bloß mögliche,
aber vom Steuerpflichtigen nicht benutzte Straßenverbindung kann der
Berechnung der Entfernungspauschale nicht zugrunde gelegt werden.
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